Ensemble

Das Ensemble

Das Johann-Sebastian-Bach-Ensemble Weimar wurde 1992 gegründet. Ihm gehören etwa 40 Sängerinnen und Sänger an, die sich zu mehreren Konzertprojekten pro Jahr zusammenfinden. Nach Thomas Bönisch (1992-1994), Katrin Hoffmann (1994-1997) und Prof. Klaus-Jürgen Teutschbein (1997-2017) wird das Ensemble seit 2018 von Johannes Kleinjung geleitet. Seit 1997 arbeitet es zudem eng mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester zusammen.

Im Musikleben Weimars und der Region ist das Ensemble vielfach mit A-Cappella-Programmen und chorsinfonischen Aufführungen präsent; Regelmäßig wiederkehrende Konzerte sind z. B. das jährliche Konzert zum Bach-Geburtstag am 21. März, die Aufführung des Weihnachtsoratoriums und die „Atempause…Innehalten vor Heiligabend“ kurz vor Weihnachten. 2007 war das Ensemble an der Uraufführung einer neuen Rekonstruktion der Bachschen Markuspassion durch Alexander Grychtolik beteiligt, 2011 an der Uraufführung der ebenfalls von Grychtolik rekonstruierten Köthener Trauermusik.

Ein Projekt besonderer Art war die Aufführung des War-Requiems von Benjamin Britten im November 2009 in Kooperation mit dem Förderverein Buchenwald e.V. und der Herderkirche Weimar unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stefan Wolf. Das im November 2010 aufgeführte, dreichörig komponierte „Dresdner Requiem“ von Rudolph Mauersberger reiht sich ein in die Konzertaufführungen nicht alltäglicher Programmauswahl, höchster Qualität und tiefer und nachhaltiger Wirkung. Im Oktober 2014 brachte das Johann-Sebastian-Bach-Ensemble mit der „Nänie“ von Johannes Brahms und „Athalia“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy selten gehörte Werke zur Aufführung.

Der Chorleiter

Johannes Kleinjung studierte in München Kirchenmusik und Chordirigieren sowie in Stuttgart Orgel. Von 2004 bis 2010 war Johannes Kleinjung als Kantor für die „Musik an der Stadtkirche“ Bad Hersfeld verantwortlich. 2010 wechselte er als Kantor an die Weimarer Herderkirche. Seine Tätigkeit als Dirigent führte ihn mit verschiedenen Sinfonieorchestern sowie renommierten Barockensembles zusammen. Die Gründung des „Ensemble Hofmusik Weimar“ und dessen Etablierung in der Kulturstadt Weimar dokumentieren den Stellenwert, den die historische Aufführungspraxis bei Johannes Kleinjung einnimmt. Immer wieder widmet er sich als Dirigent auch der Aufführung zeitgenössischer Musik, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Dresdner „Ensemble Courage“ und dem Münchner Ensemble „Piano Possibile“. Von 2003 bis 2013 leitete Johannes Kleinjung den Münchner UniversitätsChor. Mit erfolgreichen Aufführungen der chorsymphonischen Werke der Romantik und Moderne von Brahms, Verdi, Tippett, Martin, Poulenc, Orff  u.a. sowie anspruchsvoller A-cappella-Musik hat er den 180-köpfigen Chor zu einem der führenden Laienchöre in München gemacht. 2012 wurde er als Lehrbeauftragter für Chordirigieren an die Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar berufen. 2018 übernahm er die Leitung des Johann-Sebastian-Bach-Ensembles Weimar.

Prof. Klaus-Jürgen Teutschbein

Von 1997 bis 2017 wurde das Johann-Sebastian-Bach-Ensemble Weimar von Prof. Klaus-Jürgen Teutschbein geleitet. Klaus-Jürgen Teutschbein wurde im Harz geboren und war Mitglied des Thomanerchores unter den Thomaskantoren Günter Ramin, Kurt Thomas und Erhard Mauersberger. 1962-68 studierte er Kirchenmusik in Dresden und Halle. Während der Zeit von 1968-80 wirkte er als Chorsänger im Leipziger Rundfunkchor mit, 1978-81 stand der Favorit- und Capellchor Leipzig unter seiner Leitung. Seine Tätigkeit als Kirchenmusiker am Dom zu Halberstadt führte ihn ins In- und Ausland. 1983-96 leitete er das Kirchenmusikalische Seminar in Halberstadt und wurde zum Kirchenmusikdirektor ernannt. 1991 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Halberstadt. Seit 1991 ist Klaus-Jürgen Teutschbein Vorstandsmitglied der Internationalen Andreas Werckmeister Gesellschaft e.V. 1996 bis 2009 war er Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Für sein künstlerisches Wirken erhielt er 2008 den Preis der Stadt Weimar.

Aktuelle Konzertmitschnitte

Mitteldeutsches Kammerorchester

Die Wiege des Mitteldeutschen Kammerorchesters liegt ebenfalls in Weimar. Hier lernten sich die Gründungsmitglieder während ihrer Studienzeit kennen. Nach Engagements in verschiedene Orchester  der Region Leipzig-Halle-Magdeburg wollte man sich Mitte der 80er Jahre nicht aus den Augen verlieren und traf sich, wann immer der Dienst es zuließ, zu gemeinsamen musikalischen Projekten. Diese hatten ihren Mittelpunkt zunächst in Magdeburg, wo das Ensemble (noch unter dem Namen „collegium instrumentale“) mit dem damaligen Domkantor KMD Günther Hoff zusammen arbeitete. Gleichzeitig gab es auch eine enge Verbindung zum Kirchenmusiker Wolfgang Kupke, der seinerzeit als KMD in Nordhausen tätig war und das Orchester regelmäßig zu sich holte. Ab 1991 verlagerten sich die Aktivitäten und Projekte des Orchesters zunehmend nach Weimar. Hier kam es Anfang der 90er fast zwangsläufig zur Begegnung mit den Gründungsmitgliedern des Johann-Sebastian-Bach-Ensembles, die eine bis heute anhaltende musikalische Ehe mit dem mittlerweile von Prof. Teutschbein geleiteten Kammerchor begründete.Neben der Arbeit als Begleitorchester chorsinfonischer Literatur trat das MDKO selbst in verschiedenen Konzertreihen in den Mittelpunkt. Zu den zyklischen Auftrittsorten in der näheren Umgebung zählen die Leipziger Thomaskirche (Bachfest sowie Bach-Wettbewerb), das Kloster Walkenried, Dom und Johanneskirche zu Magdeburg. Weiterhin gastierte das Orchester im Berliner Schauspielhaus, in der Hamburger Michaeliskirche und ist regelmäßig Gast in Westerland auf Sylt.